Der Ahland ist die Hauptfigur der Rottenburger Fasnet und bildet mit mehreren hundert Mitgliedern zudem die größte Gruppe aller Fasnetsfiguren der Narrenzuft. So wie wir ihn heute kennen, trat der Ahland erstmalig während der Fasnet im Jahre 1929 auf. Er geht zurück auf eine in Sandstein gemeißelte Fratze, die noch heute an einem Haus im Rottenburger „Preußischen“ zu finden ist. Sie wird auf den Zeitraum zwischen 1550 und 1570 datiert und befand sich ursprünglich an einem größeren Gebäude in Rottenburg, das jedoch 1644 bei einem großen Stadtbrand zerstört wurde. Woher die Steinfratze ursprünglich kommt, konnte bis heute nicht abschließend geklärt werden.
Zunächst streifte der „Ur-Ahland“ unter dem Namen „Originalmaske“ umher. Erst in den Fünfzigerjahren setzte sich der Begriff „Ahland“ als Eigenname durch. Zunächst wurde dieser grundsätzlich für alle vermummten Narren in Rottenburg verwendet. „Aland gehen“ hieß damals noch soviel wie „vermummt gehen“ – also als Sammelbegriff für Maskierungen an sich. Die Herkunft des Wortes „Ahland“ ist nicht gewiss. Es wird davon ausgegangen, dass es eine Abwandlung des mittelhochdeutschen „vâlant“ ist, was „Teufel“ bedeutet. Die Ahlandfigur ist demnach eine dem „Junker Valand“ verwandte Teufelsgestalt – und damit mehr Schreckgespenst als guter Geist.
Die Maske des Ahland wird aus Lindenholz geschnitzt (Larve) und von einem um die Schultern fallenden Lammfell gesäumt. Die Figur trägt zwei oder mehr Glockenstränge diagonal über den Körper gehängt. In der Hand hält der Ahland einen gedrehten Peitschenstecken an dessen unterem Ende ein Kuhschwanz, am oberen Ende eine Schweinsblase befestigt ist. Beides wird zum Necken von Passanten verwendet. Weiße Handschuhe sind ebenso obligatorisch wie schwarze Halbschuhe.
Das eigentliche Schmuckstück ist jedoch das weiße Gewand des Ahland. Es ist auf Brust, Rücken, an den Vorder- und Rückseiten der Ärmel und Hosenbeine aufwändig von Hand bemalt. Die Motive zeigen historische Abbildungen Rottenburgs. Lesen Sie hier mehr über das Ahlandhäs und seine Bedeutung. Eben jenes Häs entsteht – von jedem Ahland selbst gemalt – im Rahmen unseres Malkurses. Erfahren Sie hier, wie es dazu kam und hier können Sie sehen, wie so ein Ahlandhäs entsteht.